Berlin – Vor dem Hintergrund der massiven Probleme an vielen Flughäfen fordert die Union eine Reform der EU-Fluggastrechteverordnung, damit etwa bei Annullierungen Passagiere schneller an ihr Geld kommen. „Es ist nicht länger hinzunehmen, dass es den Fluggästen heute kaum möglich ist, ihre Rechte wirksam und niederschwellig durchzusetzen“, sagte der Rechtsexperte der Unionsfraktion, Ingmar Jung (CDU), der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).
Die Union mache sich daher für die Einsetzung von sogenannten „smart contracts“ stark, „mit deren Hilfe vor allem die Rückerstattung der Kosten für einen ausgefallenen oder verspäteten Flug einfacher und schneller geltend gemacht werden können“, so Jung. Fällt die Erstattung von Ticketpreisen an, sollen die Gesellschaften dazu verpflichtet werden, Auszahlungen kurzfristig über ein digitales System auf das Kundenkonto zu überweisen. CDU/CSU wollen zur Fluggastrechtereform in dieser Woche einen Antrag in den Bundestag einbringen, über den die Zeitung berichtet. Darin heißt es, trotz eindeutiger Rechtslage müssten Kunden teilweise monatelang auf Erstattung der Ticket-Kosten warten. Auch sei die Zahl der Beschwerden über die Airlines stark gestiegen. So seien im Pandemie-Jahr 2020 bei der Schlichtungsstelle Luftverkehr 6.457 Anträge gestellt worden, mehr als doppelt so viele als im Jahr zuvor.
Foto: Passagiere vor Informationstafel am Frankfurter Flughafen (dts)