Berlin – Angesichts der Turbulenzen beim größten deutschen Gasversorger Uniper hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, eine staatliche Absicherung der Stadtwerke gefordert. „Notwendig sind konkrete Vorsorgemaßnahmen für den Fall einer Gasmangellage“, sagte Landsberg der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe).
Um eine Kettenreaktion zu vermeiden, müsse der Bund „die Liquidität der Unternehmen absichern, die aufgrund der bereits jetzt stark gestiegenen Marktpreise vor finanziellen Herausforderungen stehen“, so der Verbands-Chef. „Auch die Stadtwerke müssen im Fall einer möglichen Schieflage gestützt werden, sie sind systemrelevant für die Energie- und Wasserversorgung der Menschen, aber auch für Abfallentsorgung, ÖPNV und Telekommunikation“, sagte der kommunale Spitzenvertreter. Auch wenn es Wirtschaft und Menschen hart treffe, müsse man die Gasknappheit „organisieren und bewirtschaften“. Das sei eine Herausforderung für die Industrie, aber auch für die Bürger, so Landsberg. Er rief erneut zum Energiesparen auf: „In dieser schwierigen Lage ist die gesamte Gesellschaft gefordert, bereits heute Energie einzusparen, um die Gasspeicher für den Winter weiter zu füllen“. Der DStGB-Chef forderte zudem für die mittleren und unteren Einkommen ein schnell wirksames Entlastungspaket. „Hier muss die Politik handeln, sonst werden viele Menschen die Energiekosten kaum noch bezahlen können“, so Landsberg. Der Energiekonzern Uniper hatte zuvor aufgrund der steigenden Gaspreise um staatliche Hilfen zur Stabilisierung des Unternehmens gebeten.
Foto: Gas-Zähler (dts)