In Myanmar sind erstmals seit über 30 Jahren wieder Hinrichtungen vollstreckt worden. Dem Vernehmen nach soll es sich bei allen vier Getöteten um Aktivisten gehandelt haben, die Protest gegen die Militärdiktatur organisiert hatten.
Darunter war auch ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter der Partei von Aung San Suu Kyi, dem unter anderem vorgeworfen wurde, den Überfall auf einen Pendlerzug organisiert zu haben, bei dem fünf Polizisten starben. Nach der Parlamentswahl im November 2020 hatte die Armee, für die ohnehin schon automatisch ein Viertel der Sitze in den Parlamentskammern reserviert ist, von Wahlbetrug gesprochen und im Februar 2021 schließlich geputscht. Suu Kyis Partei NLD hatte offiziellen Angaben zufolge die absolute Mehrheit erreicht. Die Europäische Union sah die Wahl als frei und fair an. In der Folge kam es zu heftigen Protesten. Die Militärjunta hat daraufhin bereits über 110 Menschen zum Tode verurteilen lassen, seit 1990 waren in dem südostasiatischen Land aber keine Todesurteile mehr vollstreckt worden.
Foto: Myanmar (dts)