Berlin – Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat sich aus seiner selbstauferlegten Politik-Pause zurückgemeldet. Erschöpfungszustände, Panikattacken und Versagensängste hatten ihn monatelang geplagt, sagte Roth am Dienstag dem Fernsehsender „Welt“.
Auf ärztliches Anraten habe er sich daraufhin für einige Wochen aus der Politik zurückgezogen. „Ich fühle mich jetzt sicherer“, sagte der SPD-Politiker. Er habe zuvor den Eindruck gehabt, „den Menschen etwas vorgegaukelt zu haben“. Viele hätten seine Probleme gar nicht bemerkt und seien überrascht gewesen. „Ich hätte doch gut performed, wäre immer schwungvoll in den Veranstaltungen aufgetreten; sie hätten gar nicht nachvollziehen können, dass es mir schlecht geht.“ Roth finde es „ehrlich, dass man auch seine Grenzen aufzeigt und dass man die auch anerkennt – und dass man sie auch mit anderen teilt.“ Jetzt gehe es ihm besser, er könne „mit dieser Situation deutlich besser klarkommen als vielleicht noch vor einigen Monaten“. Aber ohne professionelle Unterstützung gehe das nicht, so der SPD-Politiker. Ganz überwunden habe er die Angst- und Erschöpfungszustände noch nicht, aber er sei auf einem guten Weg. Für den Zuspruch vieler Menschen in den vergangenen Wochen sei er dankbar: „Ich möchte mich auch ganz herzlich bedanken für den großen Zuspruch und die große Ermutigung.“ Viele Bürger hätten sich an ihn gewandt und ihm alles Gute gewünscht. „Das hat mich sehr bewegt und hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich umso lieber wieder in die politische Arena zurückgekehrt bin“, sagte Roth.
Foto: Michael Roth (dts)