Berlin – CDU-Chef Friedrich Merz hat zum Jahrestag der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW mangelnde Fortschritte beim Wiederaufbau kritisiert. „Die von der Jahrhundertflut betroffenen Menschen beschweren sich zu Recht“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).
Wenn es um den Wiederaufbau von Strukturen gehe, verhinderten behördliche Vorgaben oft, dass überhaupt was passiere. „Viele wollen mit anpacken und was verändern und werden dann aus unverständlichen Gründen ausgebremst.“ Und bei der Auszahlung von Spenden und staatlichen Hilfen herrsche offenbar „eher Misstrauen als der Wille zu helfen“. Das könne nicht angehen. „Jede Familie, deren Haus durch die Wassermassen zerstört wurde, kann vor Ort besucht und dann kann das Geld ausgezahlt werden. Da ist mehr möglich. Die Menschen im Ahrtal wollen zu Recht nicht länger auf versprochenen Hilfen warten.“ Der CDU-Politiker sagte, man müsse mehr junge Menschen als ehrenamtliche und auch professionelle Helfer gewinnen. „Wir müssen uns beim Bevölkerungsschutz in Deutschland auch um den Nachwuchs kümmern. Das ist mir beim Besuch im Ahrtal noch mal klar geworden. Deutschland braucht junge Frauen und Männer, die wissen, was zu tun ist, wenn zum Beispiel ein Hochwasser droht.“ Das Technische Hilfswerk und andere Hilfsorganisationen müssten dringend unterstützt werden, damit sich mehr Menschen mit ihren Stärken dort einbringen.
Foto: Nach dem Hochwasser 2021 (dts)