Wiesbaden – Die Zahl der Personen, die Förderleistungen im Rahmen des sogenannten „Aufstiegs-Bafög“ erhalten, ist im Jahr 2021 um acht Prozent gestiegen. 192.000 Personen wurden finanziell bei der Teilnahme an Bildungsmaßnahmen zur beruflichen Aufstiegsfortbildung unterstützt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Im Jahr 2021 standen insgesamt 952 Millionen Euro an Förderleistungen im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) zur Verfügung. Das waren 168 Millionen Euro oder 21 Prozent mehr als 2020. Der Anstieg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass seit der vierten Änderung des AFBG der Unterhalt bei einer Aufstiegsmaßnahme in Vollzeit mit einem Vollzuschuss gefördert wird, so das Bundesamt. Zudem wurden im Rahmen der Gesetzesänderung der Kinderbetreuungszuschlag für Alleinerziehende wie auch die Zuschüsse bei Maßnahme- und Prüfungsgebühren angehoben. Rund 788 Millionen Euro der Förderleistungen entfielen 2021 auf Zuschüsse und rund 164 Millionen Euro auf bewilligte Darlehen, von denen 122 Millionen Euro von den Förderungsberechtigten in Anspruch genommen wurden. Die Zuschüsse wurden insbesondere zur Finanzierung der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (150 Millionen Euro), für den Lebensunterhalt (606 Millionen Euro), für den Kindererhöhungsbetrag (29 Millionen Euro) und zur Kinderbetreuung (3 Million Euro) ausgezahlt. Die Darlehen wurden insbesondere für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (112 Millionen Euro), für den Lebensunterhalt (3 Millionen Euro) und für den Kindererhöhungsbetrag (8 Millionen Euro) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau an die Geförderten überwiesen. Der Rest der Darlehen wurde bewilligt, aber nicht in Anspruch genommen. 78.400 geförderte Personen machten 2021 eine Fortbildung in Teilzeit und 113.500 in Vollzeit. 77 Prozent der Geförderten in Vollzeitfortbildung (87.600) bezogen kein Einkommen, bei weiteren 17 Prozent lag das Jahreseinkommen unter 5.000 Euro. 82.000 der im Jahr 2021 geförderten Personen waren Frauen und 110.000 Männer, der Frauenanteil lag somit bei 43 Prozent, 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der nach wie vor niedrige Frauenanteil an den geförderten Personen hängt auch damit zusammen, dass viele der geförderten Fortbildungsberufe einen niedrigen Frauenanteil haben, zum Beispiel die Berufe Industriemeister Metall, Maschinenbautechniker und Elektro-Techniker, so die Statistiker.
Auf Platz eins der am meisten geförderten Berufe mit einer Fortbildungsmaßnahme nach dem Aufstiegs-BAföG standen 2021 wie im Vorjahr die staatlich anerkannten Erzieher. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent gestiegen, von 39.600 auf 50.100. Auf den Plätzen zwei und drei folgten 2021 die Berufe Wirtschaftsfachwirt mit 10.500 Geförderten und Industriemeister Metall mit 10.300 Geförderten. Bei den Männern war der am häufigsten geförderte Fortbildungsberuf der Industriemeister Metall (9.800), bei den Frauen die staatlich anerkannte Erzieherin (41.500), so das Bundesamt.
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