Eigentümer von Grundstücken und Gebäuden lassen sich Zeit mit der Abgabe der geforderten Grundsteuererklärung. Laut eines Berichts der „Welt am Sonntag“ sind nach 20 Tagen bundesweit rund 1,6 Millionen Erklärungen eingegangen.
Das sind nicht einmal fünf Prozent der für die Grundsteuerreform verlangten knapp 38 Millionen Steuererklärungen. Die ersten Länder schließen eine Verlängerung der Abgabefrist über Oktober hinaus nicht mehr aus. Die „Welt am Sonntag“ beruft sich bei den Ergebnissen auf eine Umfrage beim Bundesfinanzministerium, den Finanzministerien der Länder und dem für die Plattform Elster zuständigen Bayerischen Landesamt für Steuern. Demnach wurden vom 1. Juli bis zum 20. Juli bundesweit 1.565.447 Grundsteuererklärungen elektronisch abgegeben. Darin seien auch jene 30.351 Erklärungen enthalten, die nicht direkt über Elster hereinkamen, sondern über das Portal „Grundsteuererklärung für Privateigentum“ des Bundesfinanzministeriums. Hinzu kommt eine bislang in den meisten Ländern noch ungezählte Zahl an Erklärungen, die in Papierform erstellt wurden. Es zeichne sich jedoch ab, dass dieser Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich liege, heißt es in dem Bericht. Ohne eine deutliche Steigerung in den verbleibenden 100 Tagen liegen bis Fristende am 31. Oktober nur zehn Millionen Erklärungen vor und damit nicht einmal ein Drittel der Gesamtmenge. „Wir verschließen uns nicht grundsätzlich einer Debatte über eine Fristverlängerung“, teilte das Finanzministerium in Baden-Württemberg mit. Auch in Bayern und Niedersachsen will man sich einer solchen Diskussion nicht generell verweigern, hält den Zeitpunkt aber für zu früh. Die anderen Bundesländer schlossen eine pauschale Verlängerung aus. Kurz nach Beginn der Abgabefrist war „Elster“ allerdings auch zusammengebrochen, weil zu viele Eigentümer gleichzeitig ihre Erklärung abgeben wollten.
Foto: Finanzamt (dts)