Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums hat sich in einem neunseitigen Brief an Minister Robert Habeck (Grüne) gewandt und eine veränderte Strategie beim Einsparen von Gas vorgeschlagen. Der Beirat schlägt vor, moderate Preise für eine Grundmenge an Gas zu setzen, die sich am Verbrauch von 2021 misst, berichtet das „Handelsblatt“.
Für jede Kilowattstunde darüber hinaus müssten Verbraucher den hohen Marktpreis zahlen, auch, wenn sie noch langfristige Verträge mit niedrigeren Preisen haben. „Dies würde Haushalte gegen große Belastungen absichern, und gleichzeitig Anreize für Energieeinsparungen geben“, heißt es in dem Brief. Darüber hinaus bringen die 38 Ökonomen ein „gemeinsames Absenken der Raumtemperatur in allen Betrieben und öffentlichen Gebäuden für eine Woche“ im Falle eines Gasmangels im Winter ins Spiel. Der direkte Effekt dadurch sei vernachlässigbar, aber auch der autofreie Sonntag in der Ölkrise „hat sich in das Bewusstsein einer ganzen Generation als Symbol für die gemeinsame Anstrengung zur Überwindung der Krise eingebrannt“. Bei finanziellen Entlastungen durch den Staat mahnt der Beirat, die Preissignale nicht außer Kraft zu setzen. „Wenn das Preissignal außer Kraft gesetzt wird, haben [ Verbraucher] keinen Anreiz mehr, beim Gasverbrauch zu sparen.“ Außerdem müsse klar werden, dass der Staat nicht alle Härten kompensieren könne. „Unsere Volkswirtschaft ist durch die höheren Energiepreise ärmer geworden. Irgendjemand muss die Verluste tragen.“
Foto: Gas-Zähler (dts)