Greenpeace: Baerbock hat „Wende“ in Klimapolitik eingeläutet

Berlin – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Bundesregierung aufgefordert, Konsequenzen aus einer Feststellung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu ziehen, wonach die Klimakrise das größte aktuelle Sicherheitsproblem ist. Baerbock habe mit dieser Einordnung in einer Rede im Inselstaat Palau „eine begrüßenswerte Wende in der deutschen Klimaaußenpolitik eingeläutet“, sagte der Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Die Klimakrise werde von ihr als sicherheitspolitisches Thema verortet, entsprechend wolle Deutschland nun eine Lösung für von Wetterextremen geschädigten oder vertriebenen Menschen vorantreiben. Die Bundesregierung müsse nun aktiv werden. Für Verkehrs- und Bauminister sollten die Konsequenzen aus dieser Rede „Sofortmaßnahmen“ sein, um Deutschlands Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels gewährleisten zu können. Nötig seien unter anderem ein Verbot von Neuzulassungen für Pkw mit Verbrennungsmotor in Deutschland schon ab dem Jahr 2025 und bundesweite Mindeststandards für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), damit dieser flächendeckend eine praktikable Alternative zum Auto werde.

Kurzfristig müssten dafür bereits die Preise für Bus und Bahn insbesondere für Familien mit Kindern sinken. „Dies kann geschehen durch die Anhebung der Altersgrenze für die Kostenfreiheit bei Kindern, mindestens aber deutlich günstigere und einheitliche Tickets für Kinder und Jugendliche sowie die Schaffung von günstigeren Familientickets.“ Nötig seien auch günstige Sozialtickets und kostenlose Tickets für Kinder und Jugendliche im Nahverkehr. Dem auf drei Monate angelegten 9-Euro-Ticket müsse ein bundesweites 365-Euro-Ticket für das ganze Jahr folgen.

Foto: Greenpeace-Protest für Klimaschutz (dts)

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