Gas-Umlage rückt näher – Verbraucherschützer skeptisch

Berlin – Um Gashandelsunternehmen finanziell abzusichern, rückt eine Umlage für Gaskunden näher. Der Gesetzesentwurf für eine kurzfristige Änderung des Energiesicherungsgesetzes sieht neben einem Rettungsschirm für die Versorger auch ein Preisumlagesystem vor.

„Offensichtlich nimmt die Bundesregierung davon Abstand, dass die Energieversorgungsunternehmen bei einer erklärten Gasmangellage Preissteigerungen unkontrolliert an die privaten Haushalte weitergeben dürfen“, sagte Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), am Dienstag. Der nun vorgeschlagene Umlagemechanismus werde sicherlich manche Preisspitzen abfedern. Dennoch habe der Gesetzesentwurf eine deutliche Schlagseite zulasten der Verbraucher, die die hohen Preise hauptsächlich schultern müssten. „Die Bundesregierung muss bei der geplanten Umlagefinanzierung für einen fairen Lastenausgleich zwischen Unternehmen, Staat und Privathaushalten sorgen“, forderte Pop. Der Gaspreis legte indes am Dienstag weiter zu. Am Mittag kostete eine Megawattstunde zur Lieferung im August 176 Euro, bis zum Nachmittag fiel der Preis auf rund 167 Euro zurück, was aber immer noch 2,3 Prozent mehr ist als am Vortag. Die aktuellen Preise implizieren einen Verbraucherpreis von mindestens rund 23 bis 27 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Foto: Zeitungsautomaten in München (dts)

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