Berlin – Die Klimabewegung „Fridays for Future“ (FFF) wirft der Berliner Polizei nach einer Veranstaltung am Samstagabend Rassismus und die Verweigerung medizinischer Versorgung vor. „Die Polizei äußerte Gewaltandrohungen, ignorierte offensichtliche Panikattacken und verweigerte medizinische Versorgung“, schrieb die Bewegung auf Instagram.
Zudem habe die Polizei rassistisches Verhalten an den Tag gelegt. Die Berliner Polizei wies indessen darauf hin, dass der Vorfall derzeit noch nicht aktenkundig sei und forderte zur Aufklärung um eine entsprechende Anzeige. Sollten die Rechte der betroffenen Personen „aus deren Perspektive tatsächlich in der Form verletzt worden sein, bitte ich, dies aktenkundig zu machen und zur Anzeige zu bringen – insbesondere bei der Schwere des erhobenen Vorwurfs und mit Blick auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesem“, sagte Thilo Cablitz, Sprecher der Polizei Berlin, dem Nachrichtenportal „Watson“. Laut den FFF-Anschuldigungen sollen sich etwa 20 Polizeieinsatzkräfte gegenüber vier Aktivisten der Organisation falsch verhalten haben.
Vonseiten der Polizei hieß es, die vier Aktivisten hätten sich einer Personenkontrolle genähert und diese gefilmt. „Hierbei sollen unter anderem auch Aufnahmen gefertigt worden sein, während Polizeikräfte mit dem Tatverdächtigen sprachen, wodurch die Vertraulichkeit des (nicht öffentlich gesprochenen) Wortes verletzt wurde“, teilte die Polizei mit. Trotz der Aufforderung, das Filmen zu unterlassen, hätte die Gruppe weiter gemacht. Die Mobiltelefone seien anschließend als Tat- und Beweismittel beschlagnahmt worden.
„Hierbei versuchte ein 19-Jähriger, sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen, flüchtete, konnte nach kurzer Verfolgung jedoch am Arm ergriffen werden“, so Cablitz. Der Mann habe um sich geschlagen und Widerstand geleistet. „Er musste daher mittels unmittelbaren Zwangs fixiert werden.“ Zu dem Vorwurf, medizinische Hilfe verweigert zu haben, sagte der Sprecher: „Aus den hier bisher vorliegenden polizeilichen Berichten geht nicht hervor, dass eine medizinische Versorgung seitens der Betroffenen gefordert worden oder erforderlich gewesen sei.“
Foto: Fridays-for-Future-Protest (dts)