Deutschland und Polen vor Einigung über Panzerlieferung

Berlin/Warschau – Nach wochenlangem Streit um deutsche Panzerlieferungen stehen Polen und Deutschland nun offenbar kurz vor einer Einigung. Dem Vernehmen nach zeigt sich Warschau offen für die Lieferung von 20 bis 25 Leopard 2 A4-Panzern samt Munition sowie einen Bergepanzer, heißt es laut eines Berichts von „Business Insider“ aus Regierungskreisen.

Eine Anfrage des Magazins ließ das polnische Verteidigungsministerium am Dienstag allerdings unbeantwortet. Dass sich niemand offiziell äußern will, liege womöglich auch daran, dass zuletzt hinter den Kulissen wochenlang um mögliche Hilfe aus Deutschland heftig gefeilscht wurde, schreibt „Business Insider“. Mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen bestätigen, dass die Polen hohe Forderungen gestellt haben. So sollte Deutschland beispielsweise den Kauf von modernen US-Panzern finanzieren.

Nachdem das abgelehnt worden war, soll Warschau Leopard-2-Panzer der modernsten Generation gefordert haben – von denen selbst die Bundeswehr nur eine überschaubare Anzahl hat. Nun scheint man sich angenähert zu haben. Details sollen diese Woche noch gemeinsam mit anderen Staaten, die im Rahmen eines Ringtauschs Interesse an Leopard 2 und Panzerhaubitzen haben, geklärt werden. Wann die vereinbarten Deals am Ende aber tatsächlich mal konkret umgesetzt werden, ist weiter offen, weshalb die Opposition im Bundestag Druck macht.

„Der Ringtausch ist ein großer Bluff. Von Scholz und Lambrecht als große Geste der Unterstützung angekündigt, ist bisher noch keiner über die Bühne gegangen“, kritisiert der verteidigungspolitische Sprecher von CDU/CSU, Florian Hahn. „Die Ampel hat den Ringtausch nur zur medialen Vermarktung der angeblichen schnellen Unterstützung erfunden. In Wahrheit ist es aber nur ein Manöver, um die eigene Untätigkeit zu Verschleiern.“

Foto: Panzer-Transport auf der Autobahn (dts)

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