Bauernpräsident rügt EU-Kommission wegen Pflanzenschutz-Vorgaben

Berlin – Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, attackiert die EU-Kommission für ihre Pläne, die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft bis 2030 pauschal um 50 Prozent senken zu wollen. „Ich bin schockiert über diese Entscheidung der EU-Kommission“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

Angesichts der Versorgungskrise in einigen Ländern Afrikas und im arabischen Raum sei es nicht nachvollziehbar, „warum man bei uns, in einer Gunstregion für die Landwirtschaft, die Erzeugung für Lebensmittel dramatisch einschränken will“. Jetzt sei „eine Zeitenwende auch in der Europäischen Agrarpolitik dringend geboten“, sagte Rukwied. „Ohne Pflanzenschutz geht es nicht – weder im ökologischen noch im konventionellen Anbau“, ergänzte der Bauernpräsident. Eine Reduzierung um 50 Prozent werde zu einem signifikanten Ertragsrückgang und auch zu Qualitätsminderungen führen.

„Damit gefährden wir die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit sicheren und gesunden Lebensmitteln“, so Rukwied. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche ihre Vorschläge zur Reform des EU-Pflanzenschutzrechts vorgelegt. Vorgesehen ist unter anderem eine Halbierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.

Foto: Bauer auf Traktor (dts)

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