Wiesbaden – Maßnahmen für den Umweltschutz bleiben ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors erwirtschafteten im Jahr 2020 insgesamt 78,9 Milliarden Euro Umsatz mit Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.
Das entspricht einem Anstieg von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten, die bei der Produktion dieser Umweltschutzgüter und -dienstleistungen eingesetzt waren, lag bei rund 311.000. Die Zahl der sogenannten „Green Jobs“ stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent beziehungsweise um rund 6.000 Beschäftigte. Mit Gütern und Leistungen für den Klimaschutz wurden mit 47,2 Milliarden Euro die höchsten Umsätze erzielt. Zu den wichtigsten Säulen des Klimaschutzes zählten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie (25,9 Milliarden Euro) sowie Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (19,8 Milliarden Euro). Neben dem Klimaschutz waren die Luftreinhaltung mit einem Umsatz in Höhe von 11,7 Milliarden Euro und die Abwasserwirtschaft mit 9,2 Milliarden Euro Umsatz weitere wirtschaftlich bedeutende Umweltbereiche im Jahr 2020. Der Großteil der umweltbezogenen Umsätze wurde mit 58,2 Milliarden Euro (73,7 Prozent) von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes erwirtschaftet. Zu den wichtigsten Wirtschaftsabteilungen gehörte dabei der Maschinenbau mit 19,2 Milliarden Euro. 35,8 Prozent (6,9 Milliarden Euro) der Umsätze entfielen hierbei auf energieeffiziente Antriebs- und Steuerungstechnik (ausgenommen Elektromobilität), 19,6 Prozent (3,8 Milliarden Euro) auf Güter und Leistungen der Onshore-Windkraft. Ebenfalls große Bedeutung für die Umweltschutzwirtschaft hatte die Wirtschaftsabteilung Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 7,4 Milliarden Euro, hier insbesondere Güter und Leistungen zur Schalldämmung an Straßenfahrzeugen (2,2 Milliarden Euro beziehungsweise 29,8 Prozent). Mit Antriebs- und Steuerungstechnik für Elektromobilität und dazugehörigen Ladestationen wurden 878 Millionen Euro Umsatz (11,9 Prozent) erwirtschaftet. Die Aufschlüsselung der Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass auch der Großteil der Beschäftigten für den Umweltschutz (204.000 beziehungsweise 65,6 Prozent) im Verarbeitenden Gewerbe tätig war, so die Statistiker. Im Baugewerbe arbeiteten gut 59.000 (19,0 Prozent) und im Dienstleistungssektor rund 47.000 (13,3 Prozent) Beschäftigte für den Umweltschutz.
Foto: Bundesagentur für Arbeit (dts)