Umfrage: Nur kurzer Ukraine-Schock für Beraterbranche

München – Anders als für die deutsche Gesamtwirtschaft kann nach viereinhalb Monaten Ukraine-Krieg von Rezessionsangst in der Beraterbranche keine Rede mehr sein. Das signalisiert das Ifo-Beraterklima, welches das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut für das „Handelsblatt“ berechnet hat.

Demnach berichtet jedes zweite Unternehmen aus der Zunft der Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aktuell von einer guten Geschäftslage, lediglich vier Prozent sind unzufrieden. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft bezeichneten im Juni lediglich 40 Prozent ihre Geschäftslage als gut, während immerhin zwölf Prozent unzufrieden waren. „Dem Bereich der Rechtsberatung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung geht es gegenwärtig sehr gut“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe dem „Handelsblatt“. Nachdem Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sehr vielversprechend in das Jahr 2022 gestartet waren, folgte ein kurzer Schock nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine: Das Beraterklima sackte im März schlagartig ab.

Beurteilten im Februar noch 26 Prozent der Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer ihre Geschäftsaussichten positiv, waren es im März nur noch elf Prozent. Dementsprechend verdoppelte sich die Anzahl der Pessimisten von fünf auf zehn Prozent. Doch der Schock währte nur kurz.

Foto: Glasfassade an einem Bürohaus (dts)

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