Berlin – SPD-Chef Lars Klingbeil unterstützt den Kurs von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), wegen der aktuellen Gaskrise vermehrt auf Kohle zu setzen. „Es geht jetzt darum, dass wir in der Politik unsere Hausaufgaben machen“, sagte er den Sendern RTL und ntv.
„Wenn Kohlekraftwerke jetzt ein bisschen länger laufen, damit wir uns von Putin nicht erpressen lassen müssen, ist das vollkommen in Ordnung.“ Man müsse jetzt ganz unideologisch an die Sache herangehen, so Klingbeil. Die Bundesregierung werde aber weiterhin an den Klimazielen sowie den Ausstiegszielen für Kohle und Atom festhalten. „Die Idee der Atomenergie und die Idee des Frackings halte ich für falsche Wege“, so der SPD-Vorsitzende. Er sagte in Richtung Union: „Ich sehe, dass einige wieder zurück in die letzten Jahrzehnte wollen – aber diesen Weg sollten wir nicht gehen.“ Er fügte hinzu, dass eine Verlängerung der Atomkraft auch gar nicht so einfach wäre, da man gesetzliche Grundlagen ändern müsse. Zudem müsse man Brennstäbe aus Russland kaufen. Damit würde man sich erneut von Moskau abhängig machen und das wäre daher keine pragmatische Lösung für die nächsten Jahre, so Klingbeil.
Foto: Tagebau Hambach (dts)