Russland in Ost-Ukraine auf dem Vormarsch

Kiew – Nach wochenlang zähen Kämpfen haben die russischen Truppen einen deutlichen Erfolg in der Ost-Ukraine erzielt. Das ukrainische Militär ordnete den Rückzug aus der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk an, in der einst rund 100.000 Menschen lebten.

Die verbliebenen ukrainischen Soldaten waren zuvor fast vollständig umzingelt worden. Nach Ansicht von Militärstrategen steht den russischen Truppen damit die Tür offen, die gesamte Oblast Luhansk zu erobern. Der britische Militärgeheimdienst meldete unterdessen, ein von Ukrainern abgeschossener russischer Pilot habe zugegeben, ehemaliger russischer Luftwaffenmajor zu sein und jetzt in Diensten der berüchtigten „Gruppe Wagner“ zu sein, einer Art Privatmiliz, die aber schon in Syrien Aufträge für Russland ausführt. „Der Einsatz von pensioniertem Personal, das jetzt als Wagner-Kontraktoren arbeitet, um Luftnahunterstützungsmissionen durchzuführen, deutet darauf hin, dass die russische Luftwaffe wahrscheinlich Schwierigkeiten hat, die Invasion der Ukraine mit ausreichend Flugzeugbesatzung zu unterstützen“, heißt es im täglichen Lagebericht der Briten vom Freitag. Dies sei wahrscheinlich auf eine Kombination aus Russlands unzureichender Anzahl an entsprechend ausgebildetem Personal und seinen Kampfverlusten zurückzuführen. Während der Durchführung seiner Missionen soll der russische Pilot kommerzielle GPS-Geräte anstelle von Navigationsgeräten des russischen Militärs benutzt haben. „Dies deutet wahrscheinlich darauf hin, dass Wagner-Flugzeuge ältere Modelle der Su-25 sind und dass die russische Luftwaffe Wagner nicht mit aktueller Avionikausrüstung versorgt“, so der britische Lagebericht.

Foto: Russisches Kriegsgerät, MOD (dts)

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