Berlin – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) warnt davor, wegen der Folgen des Ukraine-Krieges beim Klima- und Artenschutz nachzulassen. „Ein Baustein zu Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme weltweit ist auch, Handelspolitik nachhaltiger zu gestalten“, sagte er am Montag nach einem Treffen mit seinem neuseeländischen Amtskollegen Damien OConnor.
Es sei daher richtig und wichtig, dass man sich beim Agrarministertreffen der OECD im Herbst „nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen“ widme. Deutschland werde sich dafür einsetzen, dass auch im Kreis der OECD-Mitglieder Nachhaltigkeit und Klimaschutz stärker in den Fokus rücken. Das Treffen mit dem neuseeländischen Minister sei von den Folgen des russischen Angriffs in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit und die Agrarmärkte geprägt gewesen. „Der Krieg in der Ukraine verschärft eine Situation, die auch so schon dramatisch genug ist“, sagte Özdemir.
„Der Hunger ist bereits dort am größten, wo Dürren grassieren und Arten unwiederbringlich verschwunden sind.“ Klimakrise und Artensterben gingen „nicht auf Stand-by, wenn Russland die Ukraine überfällt“. Der Transformationsprozess in der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit müsse deshalb konsequent weitergehen, so der Agrarminister. Özdemir und OConnor sprachen auch über das Freihandelsabkommen, welches derzeit zwischen der EU-Kommission und Neuseeland verhandelt wird.
Der Grünen-Politiker sprach in diesem Zusammenhang von Chancen einer engeren Zusammenarbeit, hob aber auch hervor, dass es dazu Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten brauche.
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