Kaum Veränderungen an Frontlinie in Ostukraine

Kiew/London – In der Ostukraine hat es in den vergangenen Tagen kaum Veränderungen an der Frontlinie gegeben. Das geht aus dem täglichen Lagebericht des britischen Militärgeheimdienstes vom Sonntag hervor.

Demnach haben sowohl Russland als auch die Ukraine weiter schwere Artillerie-Bombardierungen nördlich, östlich und südlich der 100.000-Einwohner-Stadt Sjewjerodonezk durchgeführt. Schlechte Moral wird den Briten zufolge aber zunehmend zum Problem für beide Seiten. So soll es bei den ukrainischen Streitkräften in den letzten Wochen wahrscheinlich Desertionen gegeben haben, die russische Moral bleibe aber “höchstwahrscheinlich besonders angespannt”. Fälle von Befehlsverweigerung ganzer russischer Einheiten und bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Offizieren und ihren Truppen träten weiterhin auf, so der Militärgeheimdienst.

Die russischen Behörden hätten wahrscheinlich Mühe, rechtlichen Druck auf militärische Andersdenkende auszuüben, was durch den offiziellen Status der Invasion als “Spezialoperation” und nicht als Krieg behindert werde. Zu den Treibern für die niedrige russische Moral gehörten die wahrgenommene schlechte Führung, begrenzte Möglichkeiten zur Rotation von Einheiten außerhalb des Kampfes, schwere Verluste, Kampfstress, anhaltend schlechte Logistik und Probleme mit der Bezahlung, hieß es aus London. Die Moral-Probleme der russischen Truppen seien wahrscheinlich so schwerwiegend, “dass sie die Fähigkeit Russlands einschränken, operative Ziele zu erreichen”.

Foto: Russische Invasion in der Ukraine (dts)

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