Innenministerin sieht Aufnahme von Ukrainern unter Kontrolle

Berlin – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht die Verteilung und Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland weitgehend unter Kontrolle. „Wir haben dafür gesorgt, dass Geflüchtete bei uns gute medizinische Versorgung, soziale Sicherheit und unmittelbaren Zugang zu Jobs haben“, sagte Faeser der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

„Das läuft am besten über die Jobcenter, die sich intensiv auf die Unterstützung vieler Geflüchteter vorbereitet haben.“ Trotzdem bleibe dies eine große Kraftanstrengung. Gleiches gelte für die Schulen und Kitas, die die geflüchteten Kinder aufgenommen haben. „In Großstädten brauchen wir zudem zusätzliche Unterkünfte, um private Wohnungsgeber zu entlasten“, betonte die SPD-Politikerin.

Der Bund unterstütze die Kommunen und Länder weiter in dieser Aufgabe. Faeser nannte vier Gründe dafür, dass es gelungen sei, so viele Menschen schnell und gut aufzunehmen und zu versorgen. „Wir haben einen Schulterschluss aller EU-Staaten erreicht, Geflüchtete gemeinsam, schnell und unbürokratisch aufzunehmen. Zweitens: Bund, Länder und Kommunen haben aus der letzten großen Fluchtbewegung 2015 sehr viel gelernt. Wir haben heute viel belastbarere Strukturen“, sagte Faeser.

Zum Dritten habe man die Geflüchteten pragmatisch über Drehkreuze per Bus und Bahn in Deutschland und in weiteren EU-Staaten verteilt. Und viertens: „Es gibt weiterhin eine überwältigende Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft“, so die Innenministerin. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind mehr als 850.000 Menschen nach Deutschland gekommen und hier erfasst worden.

„Wir gehen davon aus, dass viele von ihnen schon in die Ukraine zurückgekehrt sind“, sagte Faeser. Fast 40 Prozent der nach Deutschland Geflüchteten seien Kinder, die meisten im Grundschulalter. Unter den Erwachsenen seien fast 80 Prozent Frauen.

Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland (dts)

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