Berlin – Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, fordert schnellere Hilfe für Cannabis-Abhängige. „Unser Ziel muss sein, dass Menschen, die einen problematischen Konsum haben, früher und besser in das hiesige Beratungs- und Hilfesystem kommen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Somit erwarte ich langfristig nicht nur eine wirksamere Prävention, sondern auch einen niedrigschwelligeren Zugang zu Beratungs- und Hilfsangeboten.“ Blienert ergänzte: „Wir müssen Suchtprävention frühzeitig – zum Beispiel im Schulunterricht – einbinden, die Lebens- und Risikokompetenz der Menschen insgesamt stärken.“ Der Drogenbeauftragte hob zudem hervor: „Niemand soll beim Cannabiskonsum in Zukunft mehr Angst vor Strafverfolgung haben.“ Die Zahlen des UN-Drogenberichts zeigten, dass „ein Umdenken beim Thema Cannabis mehr als überfällig ist“, sagte Blienert. „Es ist eine weitere Bestätigung dafür, dass unser mit dem Koalitionsvertrag geplanter Paradigmenwechsel richtig ist, denn ein `weiter wie bisher` würde in Zukunft weder den Konsum, noch die Kriminalität eindämmen.“ Laut einem Bericht der Vereinten Nationen (UN) führt der steigende Konsum von Cannabis zu einer zusätzlichen Belastung von Gesundheitseinrichtungen. In der EU seien Hanf-Drogen die Ursache für rund 30 Prozent der Drogentherapien, hieß es im Jahresbericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien. Der Bericht wurde am Montag veröffentlicht.
Foto: Cannabis (dts)