Berlin – Mitglieder der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten und der Neonazi-Kleinstpartei Dritter Weg haben in der Vergangenheit an Kursen in einem paramilitärischen Ausbildungszentrum der rechtsextremen Organisation „Russian Imperial Movement“ (Russische Reichsbewegung, RIM) in St. Petersburg teilgenommen. Das erklärte das Bundesinnenministerium in seiner Antwort auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.
„Deutsche Sicherheitsbehörden müssen verhindern, dass sich deutsche Neonazis in Russland paramilitärisch ausbilden lassen“, sagte Martina Renner dem RND. „Zudem erwarte ich, dass Strafverfolgungsbehörden gegen Personen vorgehen, die in der Vergangenheit an Trainings in Russland teilgenommen haben“, fügte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion hinzu. Von Neonazis, die in Russland im Umgang mit Waffen geschult wurden, gehe eine große Gefahr für die innere Sicherheit aus. Der bewaffnete Arm des Russian Imperial Movement, die Russian Imperial Legion, ist auch an Kampfhandlungen gegen das ukrainische Militär im Zuge des russischen Angriffskriegs beteiligt. Bereits ab 2014 waren Kämpfer der Organisation im Donbass auf Seiten pro-russischer Separatisten im Einsatz. Über die Teilnahme der deutschen Rechtsextremen an solchen paramilitärischen Schulungen hatte das Nachrichtenmagazin „Focus“ bereits 2020 unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Das Bundesinnenministerium teilte damals auf Medienanfragen hin jedoch mit, dazu keine konkreten Erkenntnisse zu haben.
Foto: Rechtsextreme (dts)