New York – Der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms Achim Steiner hat die durch den Ukraine-Krieg verschärfte weltweite Hungerkrise als ein Verteilungsproblem bezeichnet. „Wir haben im Augenblick genug Nahrungsmittel auf der Welt, um im Grunde unseren Bedarf abzudecken“, sagte Steiner dem Deutschlandfunk.
„Durch den Ukraine-Krieg, durch die Unterbrechung der Lieferketten und da ja nun Russland und die Ukraine beide eine Kornkammer sind, aus der sich die ganze Welt versorgt hat, ist das über Nacht zu einem globalen Problem geworden und damit für viele Länder auch zu einer Krise“, so Steiner. Viele Länder gerieten aktuell in den Zugzwang, möglichst schnell ihre Reserven aufzubauen. Die Nachfrage gehe damit noch einmal künstlich in die Höhe. Der UN-Amtsträger warnt, dass dieser weltweite Domino-Effekt, der ursprünglich ein wirtschaftlicher Konflikt sei, in einigen Ländern schnell zu einer politischen Krise heranwachsen könnte.
In Entwicklungsländern, wo eine Regierung nicht mehr die Nahrungsmittelsicherheit ihrer Bevölkerung sicherstellen könne, könnten „sehr schnell politische Verwerfungen entstehen“, so die Einschätzung Steiners.
Foto: Weizen (dts)