Berlin – Die Union und die Grünen legen im ZDF-Politbarometer deutlich zu. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD laut der Umfrage auf 22 Prozent (minus drei gegenüber April), CDU/CSU auf 26 Prozent (plus drei).
Für die Sozialdemokraten ist es der schlechtester, für die Union der beste Wert in dieser Legislaturperiode. Die Grünen bekommen mit 24 Prozent (plus drei) die höchste Zustimmung seit einem Jahr und die FDP erreichte nur noch sieben Prozent (minus zwei). Die AfD läge bei zehn Prozent (minus eins), die Linke bliebe bei vier Prozent und die anderen Parteien kämen zusammen unverändert auf sieben Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. In der Ukraine-Krise äußern die Befragten erneut mehr Zufriedenheit mit dem Vize-Kanzler und der Außenministerin als mit dem Kanzler: Für 74 Prozent macht Annalena Baerbock ihre Sache gut (schlecht: 20 Prozent), für 67 Prozent Robert Habeck (schlecht: 18 Prozent) und nur die Hälfte (50 Prozent) bescheinigt Olaf Scholz in der Ukraine-Krise gute Arbeit (schlecht: 41 Prozent). Die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine findet weiterhin eine Mehrheit (58 Prozent; Apr. II: 56 Prozent) der Befragten richtig, 34 Prozent sprechen sich dagegen aus, nach 39 Prozent im April. Dabei befürworten Befragte im Westen (62 Prozent) Waffenlieferungen wesentlich häufiger als Befragte im Osten (41 Prozent). Eine große Mehrheit der Befragten (81 Prozent) findet es gut, wenn Finnland und Schweden Mitglieder der NATO werden (dagegen: 13 Prozent).
Auch die Anhängerschaften aller Parteien unterstützen das mit unterschiedlich großen Mehrheiten. Die Sorge um die eigene Gesundheit wegen des Coronavirus ist auf einen Tiefststand gesunken. Nur noch 30 Prozent (Apr. II: 36 Prozent) sehen darin für sich ein Risiko, 63 Prozent halten ihre Gesundheit für nicht gefährdet, nach 56 Prozent im April.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 17. bis 19. Mai 2022 bei 1.162 Wahlberechtigten telefonisch erhoben.
Foto: Annalena Baerbock und Friedrich Merz (dts)