Luisa Neubauer kritisiert deutsche Manager wegen Ukraine-Krieg

Fridays for Future

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisiert die Haltung deutscher Manager im Ukraine-Krieg.

Gerade bei der Diskussion um ein Embargo russischer Energieträger seien “genau die Lobby-Ablenkungsmuster” zu beobachten, “die wir aus der Klimaschutz-Debatte kennen”, sagte die Organisatorin der Fridays-for-Future-Bewegung der “Süddeutschen Zeitung” (Printausgabe vom Montag). “Statt auf die wissenschaftlichen Analysen und Studien zu hören, folgt man den Meinungen und Bauchgefühlen von einigen wenigen aus der Industrie.”

Natürlich bringe ein Embargo wirtschaftliche Belastungen mit sich, das dürfe man “überhaupt nicht klein reden”, sagte Neubauer, die einen schnellen Stopp von Öl- und Gasimporten fordert und zugleich den schnellen Ausbau von erneuerbaren Energien, um den Wegfall auszugleichen. Manche der von der Wirtschaft skizzierten Folgen hätten jedoch “immer weniger mit der Wirklichkeit zu tun”, so die Aktivistin. Gerade große Konzerne versuchten “mit überzogenen Schreckensszenarien”, die Politik in der Frage eines Embargos von harten Maßnahmen abzubringen.

Das sei der “rückgratlose Versuch”, die eigenen Profite zu sichern, kritisierte Neubauer. “Ein Embargo hat einen Preis, aber kein Embargo hat eben auch einen Preis”, sagte Neubauer. Die wirkliche Katastrophe sei aber anders als von deutschen Wirtschaftsführern behauptet, keine wirtschaftliche, sondern finde 1.000 Kilometer östlich statt: “Es sterben Menschen durch russische Waffen, die mit unseren fossilen Importen bezahlt werden.”

Die Gesellschaft werde am Ende fragen: “Wo waren wir damals, als es darauf ankam, unseren heiligen Wohlstand auf seine Werte hin zu überprüfen?”

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