Ifo-Geschäftsklimaindex im Mai gestiegen

München – Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai gestiegen. Er verbesserte sich auf 93,0 Punkte, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Montag mit.

Der neue Wert liegt über den Erwartungen vieler Experten, die einen leichten Rückgang vorausgesagt hatten. Im April war der Index leicht auf 91,9 Punkte gestiegen. Die Unternehmen waren im Mai vor allem merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen veränderten sich hingegen kaum, die Unternehmen blieben weiter skeptisch. Die deutsche Wirtschaft erweist sich trotz Inflationssorgen, Materialengpässen und Krieg in der Ukraine als robust: Anzeichen für eine Rezession sind laut Ifo derzeit nicht sichtbar. Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Index merklich zu. Die aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen etwas besser. Auch die Erwartungen stiegen deutlich an. Die Firmen sind aber weiterhin spürbar skeptisch mit Blick auf die kommenden Monate. Die Nachfrage erhielt einen deutlichen Dämpfer und die Auftragseingänge schwächten sich ab. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verbessert. Die Dienstleister waren merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften.

Ein größerer Anstieg des Lageindikators war zuletzt im Juni 2021 zu beobachten. Die Erwartungen fielen hingegen wieder pessimistischer aus. Insbesondere Transport- und Logistikunternehmen machten sich Sorgen. Im Handel ist der Geschäftsklimaindikator nach zwei Rückgängen in Folge wieder gestiegen.

Vor allem die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich. Auch die Erwartungen zeigten etwas nach oben, blieben aber deutlich pessimistisch. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima nach dem Absturz im April wieder etwas erholt, so das Institut weiter. Dies war auf eine Verbesserung der Erwartungen zurückzuführen.

Ihre laufenden Geschäfte bewerteten sie etwas besser. Gleichwohl bleibt die Mehrheit der Unternehmen pessimistisch. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf circa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels sowie des Bauhauptgewerbes.

Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

Foto: Stahlproduktion (dts)

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